“Und wenn es sich verrückt anhört was Du sagst, hört man erst recht zu!“ - Im Gespräch mit Founder Vin von Vinrgy

Hi Vin, erzähl uns doch mal was du machst?

Ich heiße Vin. Ich bin der Gründer von "vinrgy". Mit meiner Unternehmung möchte ich Menschen anleiten, damit sie ein besseres Verständnis für die Grundlagen von "lifestyle balance" entwickeln. Leichter ausgedrückt, helfe ich Menschen im Alltag bestmöglich zu performen.

Du hast sowohl in Deutschland als auch in den USA gearbeitet und gelebt. Welche Unterschiede im "Mindset" konntest Du erkennen? 

Hier in Deutschland werden zu häufig  Phrasen wie „es geht nicht“ „mal gucken“ „mal schauen“ gedroschen. In den USA heißt es „let´s do this!“ „zeig mir was du kannst!“. Es ist positiver und vorwärtsgewandter. Es wird nicht so lange überlegt und taktiert. Hier versucht man immer den sicheren Weg zu gehen, in den USA habe ich die Unternehmer risikofreudiger erlebt.

Welche Vor- und Nachteile bringt das mit sich? 

Ein Nachteil in Deutschland ist, dass es zu lange dauert bis eine Idee in Taten umgesetzt wird. Vorteil in den USA ist, dass es sofort passiert. Es wird sich ganz einfach gefragt: „Wie schnell können wir das raus bringen und groß machen?“. Darum geht es. Anstatt immer abzuwarten, zu kalkulieren und zu überlegen wird einfach umgesetzt. Oft scheitert man, aber daraus gewinnt man viele wichtige Erfahrungen für den nächsten Versuch.  

Welche unterschiede hast du in der deutschen und amerikanischen Gründerszene erlebt? 

Ich glaube die deutsche Gründerszene ist noch wie angekettet. Es wird noch zu sehr an den alten Werten und Methoden festgehalten. Meistens kannst du nur über den klassischen Weg erfolgreich werden. Es wird zu wenig ausprobiert und zu wenig experimentiert. In den USA arbeitet man freier. Es gibt nicht so viele feste Vorgehensweisen, man kann auch über einen eher unkonventionellen Weg erfolgreich werden. Es wird mehr Raum und Platz für Ideen gelassen und das schönste ist, dass man die Freiheiten hat seine Ideen zu Ende zu spinnen ohne direkt als verrückt zu gelten. 

Und wenn es sich verrückt anhört was Du sagst, hört man erst recht zu! Es gibt viele Erfolgsgeschichten, in denen jemand vermeintlich verrücktes, sich mit seiner Idee durchgesetzt hat und erfolgreich geworden ist.Man bekommt insgesamt mehr Rückendeckung. Die Leute kommen zu dir und sagen: „Ey, geile Idee!“. 


Hier in Deutschland wird noch zu sehr darauf geschaut, welches Zertifikat oder welches Stück Papier du vorweisen kannst. Hast du Abitur gemacht? Bist du zur Uni gegangen? Wie alt bist du? Woher kommst du? In den USA habe ich es anders erlebt. Dort spielt es eine kleinere Rolle. Versteh mich nicht falsch. In den USA ist auch wichtig ein bestimmtes College zu durchlaufen. Zumindest um bestimmte Berufe zu erreichen. Aber du kannst dein fehlendes Diplom viel leichter mit deiner Performance, mit deiner Leistung und Erfahrung ausgleichen. Ich würde sagen das Erfahrung sogar noch ein Stück mehr zählt. Generell gilt: „Break the rules“. In den USA sagen die Leute: „Regeln sind da um gebrochen zu werden.“ 

 Trotzdem zieht es dich immer wieder nach Deutschland. Warum? 

Das liegt vor allem an den sozialen Beziehungen und den engen Freundschaften. In New York sind diese kurzlebig, es geht alles "zack zack". Jeder hat eine Ziel und ist permanent mit der Umsetzung seines Planes beschäftigt. Es wird vor allem dem einfachen Dollar hinterher gejagt. Es geht zu viel um Geld. Das hat mich müde gemacht.Ich bin trotzdem froh diese Erfahrung gemacht zu haben, denn ich habe gelernt wie man ein Business aufbauen kann. Ich habe gelernt um die Ecke und freier zu denken. Diese Erfahrungen möchte ich jetzt hier in Deutschland nutzen um mit Vinrgy erfolgreich Menschen bei der Suche nach ihrer Balance zu unterstützen.

Du willst jetzt hier dein eigenes Business starten. Mit welchen Schwierigkeiten wirst du konfrontiert?

Ich war vorhin bei einem Meeting und die erste Frage die mir gestellt wurde war: "hast du einen Abschluss?". Eine große Schwierigkeit ist das denken in den festen Strukturen. Ich bringe jahrelange Erfahrung mit. Diese wird meiner Meinung nach zu wenig geschätzt. Aber hier kommt meine amerikanische Einstellung zugute - "i break the rules!".