Instagram für Unternehmen? Ein Interview mit dem Social Media Experten Kay Ranzau von teammosaik.

Back 2016-09-23 18:26:35
Social Media ist in aller Munde. Wie aktuell das Thema ist, zeigt auch die neueste Entwicklung von Instagram. Das soziale Netzwerk hat vor kurzer Zeit die Möglichkeit eingeführt ein Unternehmensprofil anzulegen. Um herauszufinden welche Vorteile dies für euch bringen kann, haben ich mit dem Social Media Spezialisten Kay Ranzau von der Kommunikationsagentur teammosaik gesprochen.

Hi Kay, du und zwei damaligen Kommilitonen habt vor etwa zwei Jahren den Entschluss gefasst selbständig zu werden und eine Kommunikationsagentur zu gründen. Seitdem betreut ihr Kunden aus den verschiedensten Branchen. In der jüngsten Vergangenheit habt ihr euch besonders auf den Bereich Social Media fokussiert. Was hat euch zu diesem Schritt bewogen? 

In Gesprächen mit Kunden ist uns einfach aufgefallen, dass das Thema Social Media für viele Geschäftsführer oder Marketingverantworliche in Unternehmen zwar auf dem Tisch liegt, aber niemand so richtig weiß, wie dieses angegangen werden soll. Oft haben Unternehmen auch selbst schon angefangen, Social Media Kanäle aufzubauen, scheitern dann aber schlichtweg am Zeitaufwand, den eine regelmäßige Betreuung von Social Media Kanälen erfordert. 

Instagram hat vor kurzem die Unternehmensprofile eingeführt. Welche Vorteile bringt die Umstellung? 

Die Umstellung auf Unternehmensprofile bringt zwei grundsätzliche Verbesserungen für Seitenbetreiber mit sich. Der erste Bereich betrifft die Seitendarstellung und der zweite die Analysemöglichkeiten für Betreiber. Unternehmen sind jetzt durch einen zusätzlichen „Kontakt“- Button leichter erreichbar. Mit einem Klick auf den Button können Nutzer nun entweder die Route zum Unternehmen planen, die hinterlegte Telefonnummer anrufen oder eine Mail schreiben. Außerdem wird jetzt, wie bei Facebook, der Bereich in dem das Unternehmen tätig ist unter dem Profilnamen angezeigt. Die zweite Änderung bringt lang ersehnte Möglichkeiten der Analyse des Instagram Profils mit. Nach einem Klick auf den neuen Analysebutton werden nun Impressionen, erreichte Nutzer, Profilaufrufe und die Klicks auf den Websites für die letzten sieben Tage angezeigt. Unter dem Abschnitt „Beliebteste Beiträge“ besteht jetzt die Möglichkeit Impressionen, Reichweite, Interaktionen, „Gefällt mir“-Angaben und Kommentare für Zeiträume zwischen 7 Tagen und 2 Jahren ausgeben zu lassen. Wer mit seinem Profil sehr aktiv auf Instagram ist, wird diese Funktion besonders mögen, da recht schnell identifiziert werden kann, welche Art von Beiträgen bei den Followern auf die beste Resonanz gestoßen sind. Instagram gibt außerdem einige demografische Daten der Follower aus: Geschlecht, Alter und beliebtestes Standorte. Wer sich bisher unsicher war, wann die beste Zeit zum Posten ist, der kann sich nun nach einer Grafik richten, welche Anzeigt zu welchen Zeiten oder Tagen die Follower des Instagramaccounts am aktivsten sind. 

Welchen Unternehmen würdet ihr als Social Media Spezialisten zu einem Auftritt auf Instagram raten? 

Diese Frage ist so pauschal gar nicht zu beantworten. Grundsätzlich muss eine Entscheidung für oder gegen die Nutzung eines bestimmten sozialen Netzwerkes immer in Abstimmung mit den ganzheitlichen kommunikativen Zielen gefällt werden. Wenn ein Unternehmen Interesse an unseren Social Media Leistungen bekundet, setzen wir uns erst einmal ganz in Ruhe mit den Verantwortlichen zusammen und sprechen die generellen Ziele und die Erwartungen an den Social Media Auftritt mit ihnen durch. Darauf kann dann aufgebaut werden. Damit ich deine Frage jetzt nicht vollkommen unbefriedigend Beantworte: Natürlich gibt es Bereiche, in denen ein Instagram Account sinnvoller ist oder zumindest „leichter“ etabliert werden kann. Unternehmen im B2B Bereich haben es auf Instagram naturgemäß schwieriger. Im B2C Bereich gibt es Branchen und Bereiche, die sehr gut funktionieren: Fashion, Food, Fitness, Lifestyle. Gleichzeitig ist die Konkurrenz hier natürlich größer. 

Was muss ich als Unternehmer besonders beim posten auf Instagram beachten (Was sind die Do´s and Don´ts)? 

Hier gibt es natürlich auch unterschiedliche Meinungen und Ansichten – auf die Punkte die ich hier nenne, legen zumindest wir besonderen Wert. - Hohe Bildqualität Wer sich etwas auf Instagram umschaut, stellt fest, dass dies gar nicht so selbstverständlich ist wie es klingt. Im Optimalfall wird zudem noch auf eine gewisse Wiedererkennbarkeit in der Gestaltung der Bilder und Texte geachtet. - Hashtags Was das Thema Hashtags angeht gibt es zwei Bereiche auf die geachtet werden sollte: Die Anzahl und die Relevanz. Oftmals werden entweder keine Hashtags gesetzt oder viel zu viele. Wer auf Hashtags verzichtet wird nicht gefunden, wer zu viele verwendet kann schnell als Spammer abgestempelt werden. Ich habe mich schon durch so einige Hashtagtrauben gelesen und konnte bei den verwendeten Worten oft nur den Kopf schütteln. Oft tauchen unter den Hashtags Begriffe auf, die so gar nichts mit dem dargestellten Bild zu tun haben. 

Das mag zwar kurzfristig mal ein paar mehr Likes oder Follows geben, aber wie viel sind diese dann für das Unternehmen wert? 

Für Unternehmen geht es auf Instagram schließlich nicht darum nur Likes und Follows zu generieren. Vielmehr ist die Qualität der Kontakte entscheidend. Das ist übrigens ein Thema, das wir vielen Interessenten, die sich bisher nicht so viel mit dem Thema Social Media auseinandergesetzt haben, zunächst erst einmal Näher bringen müssen. 10k Follower nützen dem Unternehmen nichts, wenn keiner dieser „Fans“ mit der Seite interagiert. Das mag dann zwar hübsch aussehen, aber zukünftige Käufer der Produkte oder Dienstleistungen des Unternehmens oder begeisterte Markenanhänger werden aus diesen Followern nicht. Kurz: Es macht durchaus Sinn, etwas Zeit in die Hashtagrecherche zu investieren. - Interaktion Neben guten Posts ist die Interaktion mit den Followern des Unternehmens ein sehr wichtiger Punkt. Eine aktive Basis an Fans sollte vom Unternehmen wertgeschätzt werden. Das Antworten auf Kommentare unter den eigenen Post ist Pflicht. Es schadet aber auch nichts, sich einmal die Zeit zu nehmen und Profilen die besonders häufig Beiträge liken oder sogar kommentieren einen Besuch abzustatten und etwas an Wertschätzung in Form von Likes und Kommentaren zurückzugeben. Wer neben dem ganzen Tralala um Hashtags, Likes und Follows nicht vergisst, dass sich hinter den Instagramprofilen echte Menschen verbergen, macht schon vieles richtig. 

Danke Kay!

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